Abschluss des ersten Lehrgangs für Grundschulbetreuung an der Elisabeth-Selbert-Schule
„Sie achten auf die Zukunft der Gesellschaft und das Wertvollste, das es gibt: Betreuer, die für Kinder da sind.“ So sprach Landrat Christian Engelhardt in der Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) zu zwölf Absolventinnen eines neuen Lehrgangs; sie alle hatten sich fortgebildet, um an Grundschulen des Kreises Bergstraße qualifizierte Arbeit in der Betreuung zu leisten. Nun übergab der Chef der Kreisverwaltung im Beisein der Kooperationspartner – Kreisvolkshochschule und ESS hatten bei der Organisation des Kurses Hand in Hand gearbeitet – jeder der Teilnehmerinnen ein offizielles Zertifikat.
Teilnehmerinnen ohne Vorkenntnisse
88 Stunden in 15 Einheiten, von didaktischen Konzepten bis zu neurologischer Gehirnentwicklung, von moralischen Vorstellungen und rechtlichen Grundlagen: Die Teilnehmerinnen des Lehrgangs mussten ein breites Spektrum an neuem Wissen aufnehmen, mussten zum Abschluss eine Präsentation vorbereiten und vortragen. Aus insgesamt sechs verschiedenen Grundschulen des Kreises Bergstraße kamen die Frauen. Sie alle hatten keine pädagogischen Vorkenntnisse und wollten doch freiwillig ihre Arbeit in den Ganztagesbetreuungen verbessern.
„Ich war überrascht, wie engagiert und motiviert die Teilnehmerinnen waren“, sagte Christian Hörnle. Er ist seit 2010 an der ESS für die Ausbildung der Erzieher zuständig und war auch für die Lerninhalte des Kurses und die Wissensvermittlung verantwortlich. Vom Landratsamt direkt angesprochen, hatte Schulleiterin Gabriele Polzin nicht gezögert, die Ausbildung der Betreuerinnen gemeinsam mit der Kreisvolkshochschule zu übernehmen: „Wir bilden an unserer Schule seit 40 Jahren Erzieher aus, doch dieser Lehrgang war auch für uns eine Premiere“, sagte sie. Das Feedback der Teilnehmerinnen sei durchweg positiv gewesen, so Polzin. Christian Hörnle lobte die reibungslose Zusammenarbeit von ESS und KVHS – die Schulleitung habe die „Basics“ wie etwa Unterrichtsübernahme organisiert, die KVHS Lehrmaterialien, Kopien, Teilnehmerlisten bereitgestellt.
„Die Berufe in der Kindererziehung sind extrem wichtig und die Elisabeth-Selbert-Schule gilt im Kreis als ein Kompetenzzentrum“, sagte Landrat Engelhardt. Mit dem jetzt beendeten Lehrgang gehe ein Beginn einher, so der Landrat. Die Betreuung im Kreis Bergstraße solle erweitert und vor allem qualitativ noch überzeugender werden. „Um die Verzahnung von Bildung und Betreuung zu verbessern, wird es demnächst ein weiteres, umfangreicheres Zertifikat geben“, erläuterte er bei der Entlassfeier der Kursteilnehmerinnen. Aus dem sogenannten „Pakt für den Nachmittag“, an dem bereits Bergsträßer Grundschulen teilnehmen und somit eine verlässliche Ganztagesbetreuung von Grundschülern von 7.30 bis 17 Uhr ermöglichen, soll so schon bald das Projekt „Bergsträßer Kids“ werden.
Vanessa Dörfler, Lampertheimer Zeitung,
28.06.2019