Am 31. Mai 2016 fand die Preisverleihung des 12. ESS-Schreibwettbewerbes statt. Das diesjährige Thema orientierte sich an der Projektwoche, welche die Elisabeth-Selbert-Schule im Februar dieses Jahres auf Anregung der Schülervertretung durchführte:
„Eine Schule – eine Welt“.
Unter der Projektleitung von Sandra Oettrich stellten sich dieses Jahr 25 Schülerinnen und Schüler einer schulunabhängigen Jury: Barbara Burkard (Leitung Stadtbücherei Lampertheim), Reinald Fuhr (Pfarrer der Gemeinde Lampertheim-Hüttenfeld), Sonja Götz (ehrenamtliche Lesepatin der Elisabeth-Selbert-Schule), Claudia Hayer (Buchhändlerin, Pegasos Bürstadt), Günter Loy (ehrenamtlicher Lesepate der Elisabeth-Selbert-Schule) sowie Arne Tinat (Volksbank Darmstadt – Südhessen eG, Sponsoring der Preisgelder).
Die Jury entschied sich in diesem Jahr für das Gedicht von Viviane Schremser „Eine Schule, eine Welt“ (3. Platz), in dem Freiheit und Toleranz auch in der Schule „mit erhobenem Haupt“ verteidigt werden muss, „bis es auch der Letzte checkt“.
Feuchte Augen bekam so mancher Zuhörer bei dem zweitplatzierten gesellschaftskritischen Text von Cetin Nayir „Stell dir vor ...“, in dem er die im Krieg gestorbene Menschlichkeit anprangert.
Der Hauptpreis ging an den semi-biographischen Text von Benjamin Johnson, über einen kleinen Jungen, der zwischen den Kulturen aufwächst, „zwischen Schnitzel und afro-amerikanischen Soul-Food“ und dessen Geschichte mit einen Appell endet, doch die Augen für die Vielfalt und ihre positiven Seiten zu öffnen, „da das Leben einem schneller Scheuklappen aufsetzt, als man denkt.“
Eingerahmt wurde die Veranstaltung von einer einleitenden Rede des Hüttenfelder Pfarrers Reinald Fuhr, der wie jedes Jahr mit seinen nachdenklich stimmenden Worten die Veranstaltung bereicherte sowie dem musikalischen Beitrag von Götz Krämer und seiner Klasse 11 BFSS, die mit dem Lied von Schandmaul „Bunt und nicht braun“ ein deutliches Statement abgaben und dafür einen tosenden Applaus bei den Gästen der Veranstaltung ernteten. Zum Abschluss würdigte die Schulleiterin der Elisabeth-Selbert-Schule, Gabriele Polzin, die diesjährigen Teilnehmer und die emotionale Tiefe der Texte und lobte nachdrücklich die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, die jedes Jahr ihre Arbeiten einreichen, so mutig sind, sich einer Jury zu stellen und diesen Wettbewerb immer zu etwas ganz Besonderem machen. Immer wieder zeigen die Jugendlichen bei so einer Gelegenheit ihre individuellen, kreativen Seiten, für die Schule viel mehr Raum lassen sollte.
Text: Sandra Oettrich, Fotos: Götz Krämer