Bildung: Berufliche Schulen beginnen das Schuljahr mit einem Spiel- und Sportfest, damit sich alle besser kennenlernen
Vieles geht nur gemeinsam gut
Unterschiedliche Anfeuerungsrufe hallen durch die Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) und über den Schulhof und spornen die Teilnehmer zu sportlichen Leistungen an. Um Höchstleistungen geht es weniger beim Spiel- und Sportfest, das die Elisabeth-Selbert-Schule gestern für ihre Schüler organisiert hat. Vielmehr stehen Spaß, Bewegung und Teamgeist im Zentrum des Geschehens, schließlich sind viele neu an der Schule und müssen sich erst einmal kennenlernen.
"Deshalb legen wir das Spiel- und Sportfest auf den Anfang des Schuljahres", erklärt Schulleiterin Gabriele Polzin und fügt hinzu, dass alle Klassen teilnehmen, die an diesem Donnerstag in der Schule sind. "Bei Spiel und Sport lernen sich auch Lehrer und Schüler kennen", ergänzt Organisator Michael Kadel und macht selbst einige Übungen mit.
Wahrer Balanceakt
Jubel ertönt derweil von Station zehn. Siegfried Däschler-Seiler betreut das Münzenwerfen. Die Klasse 10BSV (Berufsschulklasse Verkäufer) um Lehrer Torsten Otto sammelt hier Punkte, die auf einem Laufzettel notiert werden. Geschicklichkeit wird großgeschrieben. Kaum ist die letzte Münze gerollt, meistert die Klasse 10BSB (Bürokaufleute) den Parcours. Großer Beliebtheit erfreut sich das Balancieren über die Slackline - nicht nur für die Teilnehmer, auch für die Zuschauer. Manchmal ist bisschen Schadenfreude dabei, wenn ein Balancierender das Gleichgewicht verliert und absteigt. Ganz so einfach wie es scheint, ist es eben nicht. Letztendlich zollen aber die Zaungäste den Artisten Respekt und Applaus.
Anne Hohl ist eine sportliche Frau und meistert lächelnd die Strecke zwischen den Bäumen. Und sie ist clever: Sie bittet Magnus Reinheimer um Unterstützung. Auch diese Stütze könne als Teamgeist gewertet werden, sagen die Zuschauenden und lachen. Hohl und Reinheimer machen eine Ausbildung als Industriekauffrau und -mann und besuchen die Klasse 12BI der Beruflichen Schulen. Der Betreuer der Slackline-Station Thorsten Waizmann drückt ein Auge zu. Schließlich steht der Spaß im Vordergrund.
Teamarbeit fordert ebenso die raffinierte Station mit dem Namen "Die Spinne", die von Lehrerin Lucia Günther beaufsichtigt wird. Gerade sind die Schüler der Klasse 12FOSIW (Fachoberschule Informatik und Wirtschaft) am Werk. Günther gestattet jedem Team einen Probelauf im Spinnennetz. Zahlreiche Fäden sind gespannt, die die jungen Leute in den Händen halten wie Zügel. Mit den Schnüren lenken sie einen Greifer und müssen einen Holzturm bauen.
"Hier ist eine Teamaufgabe zu bewältigen, deshalb müsst ihr gut zusammenarbeiten", animiert Günther. Dann ertönt ihr Kommando und die Zeit läuft. "In vier Minuten muss der Turm fertig sein", erklärt die Lehrerin. Geschafft! Jubel ertönt. Insgesamt elf Stationen warten auf die Jugendlichen und es ist nicht zu übersehen: Die sportlichen Aktivitäten an diesem ereignisreichen Tag machen ihnen Freude.
Rosi Israel, Südhessen Morgen,
02.09.2016
Ein erstes Gemeinschaftserlebnis
ELISABETH-SELBERT-SCHULE Spiel- und Sportfest soll Teamgeist der Klassen stärken
Es soll dem besseren Kennenlernen dienen und den Teamgeist fördern, an der Elisabeth-Selbert-Schule (ESS) ist es mittlerweile zur festen Tradition geworden: das Spiel- und Sportfest, das jedes Jahr in der ersten Schulwoche nach den großen Sommerferien stattfindet. Auch am Donnerstagvormittag war es wieder soweit: An insgesamt elf Stationen konnten die Schüler klassenweise antreten und gemeinsam ganz unterschiedliche Aufgabe bewältigen.
„Das Fest dient dazu, dass vor allem die neuen Schüler, Auszubildenden und Studierenden dieser Schule ein erstes Gemeinschaftserlebnis haben. Sie können sich im Team beweisen und sollen heute einfach mal Spaß haben“, erklärte Götz Krämer, der das Fest gemeinsam mit Michael Kadel organisiert hat, im Gespräch mit unserer Zeitung. Gleichzeitig biete die Veranstaltung auch eine gute Gelegenheit, die eigenen Lehrer besser kennenzulernen, denn bei ihrem Rundgang durch die verschiedenen Stationen würden die Schülern von ihren Klassenlehrern begleitet. Besonders erfreulich: Da sich das Wetter am Donnerstag von seiner sommerlichen Seite zeigte, konnten viele der elf Stationen in den Außenbereich verlegt werden. Dort galt es dann beispielsweise, auf einer Slackline zu balancieren, Geschick beim Tischtennisrundlauf zu beweisen oder beim Seilspringen Ausdauer zu zeigen. Die Schüler zeigten sich konzentriert, aber auch gelacht wurden viel.
Besonders gut angenommen wurde die Station mit dem so genannten „Fröbelkran“. Dabei handele es sich um ein Spiel zur Entwicklung von Teamfähigkeit, motorischer Behutsamkeit und sozialer Handlungskompetenz. Das Spiel eigne sich für mehrere Spieler, die im Zusammenwirken am Boden liegende Klötze mithilfe eines Krans aufrichten und stapeln sollen. „Dieses Spiel funktioniert nur dann, wenn alle gemeinsam agieren“, betonte Krämer.
Neben dem „Fröbelkran“ standen auch der Tischkicker, Eimerwerfen, Torwandschießen und ein Basketballspiel auf der Liste, die es von den Schülern im Klassenverbund abzuarbeiten galt. „Insgesamt sind 32 Klassen beteiligt“, berichtete Krämer, der sich mit dem Engagement der Schüler sehr zufrieden zeigte. Das Fest komme jedes Jahr gut an, die Rückmeldungen seien durchweg positiv. „Alle kämpfen um die begehrten Eis-Gutscheine“, betonte er. Diese gebe es als Preis für die erst- bis drittplatzierten Klassen, die mit ihren Teamleistungen der Gesamtpunktzahl von 110 Punkten am nächsten gekommen sind.
Vanessa Joneleit, Lampertheimer Zeitung,
02.09.2016