ELISABETH-SELBERT-SCHULE - Lehrkräfte haben ein Arbeitsprogramm entwickelt
Die Elisabeth-Selbert-Schule (ESS), die mehrere Berufsschulen des Kreises Bergstraße unter einem Dach vereint, hat ein Schulprogramm erarbeitet. Darin sind Leitbild der Bildungseinrichtung sowie Konzepte und das konkrete Arbeitsprogramm festgelegt. Am Dienstag übergab die Schulentwicklungsgruppe stolz ein druckfrisches Exemplar an den Leitenden Schulamtsdirektor Bernd Rippert.
ESS-Schulleiterin Gabriele Polzin erinnerte an die Schulinspektion im Jahr 2013: „Wir bekamen einen guten Bericht, aber auch Anregungen. Dann haben wir Zielvereinbarungen mit dem Staatlichen Schulamt getroffen.“ Die Schulentwicklungsgruppe habe die Zielvereinbarungen aufgegriffen und das Schulprogramm erarbeitet, das man gut umsetzen und fortschreiben könne. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, urteilte Polzin und dankte Maria Späh sowie allen Mitgliedern der Schulentwicklungsgruppe für das gezeigte Engagement.
Späh, die Moderatorin der Gruppe, zeigte sich ebenso erfreut über das fertiggestellte Schulprogramm, das basisdemokratisch entstanden sei. „Die Schulentwicklungsgruppe war mit dem Kollegium verzahnt. Jeder Schritt wurde auf der Gesamtkonferenz abgestimmt. Alle Gruppenmitglieder haben Aspekte eingebracht“, sagte Späh. Entscheidende Aspekte seien Partizipation, Transparenz und Schülerorientierung gewesen.
Leitender Schulamtsdirektor Bernd Rippert vom Staatlichen Schulamt in Heppenheim berichtete, vor 20 Jahren habe seine Behörde begonnen, sich mit dem Thema Schulprogramme auseinanderzusetzen. Die ersten Dokumente seien Bestandsaufnahmen gewesen, keine Arbeitsprogramme. Partizipation und Transparenz waren nicht gegeben, weil die Papiere von den Schulleitern und deren Stellvertretern erarbeitet worden seien. Doch das Schulprogramm der ESS sei erfreulicherweise ein gemeinsames Werk, das von allen mitgetragen werde. „Das sind hervorragende Voraussetzungen für eine gute Arbeit, damit ist schon mal die formale Pflicht erfüllt.“ Rippert wünschte den Lehrkräften für das neue Schuljahr Tatkraft zur Umsetzung des „tollen Programms“.
Zum Leitbild der Schule heißt es in dem Papier: „An der Elisabeth-Selbert-Schule sind die Grundwerte gegenseitige Wertschätzung und Partizipation die Basis für das gemeinsame Handeln. Dabei sehen wir die Unterschiedlichkeiten und Vielfältigkeiten aller am Lernprozess Beteiligten, Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, als Chance und Ressource an, Bildung im umfassenden Sinne zu ermöglichen. Jede Idee zählt!“ Als konkrete Ziele sind im Leitbild Teamgeist, Transparenz, Weiterentwicklung und Auseinandersetzung mit Lebenswelten genannt – diese sollen das tägliche Handeln bestimmen.
Zum letztgenannten Schwerpunkt heißt es im Leitbild, die Lehrkräfte müssten sich über die Bedeutung der unterschiedlichen Lebenswelten der Schüler bewusst werden – dies berge Chancen, aber auch Risiken und vorenthaltene Möglichkeiten. Dies müsse Ausgangspunkt für das pädagogische Handeln sein. Als Ausdruck für die Umsetzung dieses Ziels sei die ESS „Schule gegen Rassismus“ und „Schule mit Courage“ geworden. Transparent sollen Unterrichtsplanung und -verlauf sein, unter Partizipation versteht man Mitverantwortung und Mitgestaltung aller am Lernprozess Beteiligter, durch eine Evaluation sollen Unterricht und schulische Zusammenarbeit verbessert werden.
Oliver Lohmann, Lampertheimer Zeitung,
13. Juli 2016