Von der Idee zur Umsetzung
Die Industriekaufleute der Elisabeth-Selbert-Schule überzeugten am Freitagmorgen mit originellen Ideen zur Gründung eigener Unternehmen.
Foto: AfP Asel
Von einer Geschäftsidee zur erfolgreichen Unternehmensgründung – die Schüler der Klasse 12 BSI, die Industriekaufleute im dritten Lehrjahr, hatten am Freitag die Möglichkeit, drei Lehrkräfte der Elisabeth-Selbert-Schule von ihrer Idee, dem Konzept und der Präsentation zu überzeugen. Stefanie Richter, Thomas Stellmach und Thorsten Waizmann übernahmen dabei neben ihren Funktionen als Mentoren im MediaMaxx die Rollen der Vertreter eines Geldinstitutes. Denn diese galt es zu überzeugen, den künftigen Jungunternehmern auch ein Darlehen zur Verfügung zu stellen.
Was biete ich an? Wie betreue ich Kunden? Wie werbe ich für mein Unternehmen? Und wie differenziere ich mich von der Konkurrenz? Das waren nur einige der Fragen, die sich die Schüler stellten, die für „ihr“ Modeatelier und Maßschneiderei „Align Design“ warben. Nach eingehender Analyse ihres Businessplanes waren sie überzeugt, bereits bald nach ihrer Firmengründung Gewinne erzielen zu können. Auch die Ideen „Online-Spielzeugverleih“, „Kaffeemaschine fürs Auto“ oder „Rasen, der eine gewünschte Mindesthöhe nicht unterschreitet“ konnten anhand der durchdachten und gelungenen Vorstellungen überzeugen.
Eine eigene Firma haben die Industriekaufleute der Elisabeth-Selbert-Schule nach den Herbstferien sicherlich nicht, dafür erhalten sie dann für ihre Leistung eine Zensur für ihre Geschäftsidee, die sich aus Projektarbeit und Präsentation zusammensetzt. Angesichts des Fazits von Klassenlehrer Thomas Stellmach – „Die Ideen sind immer ganz lustig, bis jetzt bin ich super zufrieden“ – können die Schüler der Klasse 12 BSI entspannt ihre wohl verdienten Ferien genießen.
Tessa Asel-Lieske, Lampertheimer Zeitung,
17.10.2015
Berufliche Schulen: Planspiel für Industriekaufleute
Spielzeug-Leasing überzeugt Jury
Die Lehrer, die die Jury bilden (sitzend), hören den Schülern aufmerksam zu, die die Business-Pläne für fiktiven Firmen vorstellen.
© Bild: jkl
Die angehenden Industriekaufleute der Elisabeth-Selbert-Schule in Lampertheim konnten am Freitagvormittag zeigen, was sie in den vergangenen Jahren gelernt haben. Die Klasse 12 präsentierte ihr Projekt Unternehmensgründung. Gruppen zu je vier Schülern haben seit Schuljahresbeginn eine Geschäftsidee ausgearbeitet und die nun einer aus Lehrern bestehenden Jury ausgestellt.
"Im Fokus steht die Frage, ob wir als Bank dieser Firma einen Kredit gewähren würden", benannte Lehrerin Stefanie Richter die Zielsetzung. Gemeinsam mit Thomas Stellmach und Thorsten Waizmann kam ihr die Rolle des kritischen Bankers zu, der über die Vergabe der finanziellen Mittel zu entscheiden hat.
Für die Schüler galt es, Innovation, akribische Vorbereitung und ein gutes Auftreten unter Beweis zu stellen. Eine Maßschneiderei oder eine fürs Auto gedachte mobile Kaffeemaschine wurden beworben. Besonders gut vorbereitet waren Stephanie Dollenbacher, Magdalena Kretek, Anna-Lena Schork und Verena Störner. "Toys4U" lautete der Name ihres Unternehmens. Die Idee: Spielzeuge mieten statt kaufen. In 30 Minuten legten sie einen sogenannten Business-Plan hin, der die fiktive Bank überzeugte und den die Zuhörer mit Applaus quittierten.
Sie hatten sich einen Online-Shop erdacht, der die Probleme vieler Eltern kennt und löst: Die neuesten Spielsachen müssen her, die alten werden schnell aus den Augen gelassen und landen früher oder später im Müll oder auf dem Flohmarkt. Das wollten die Schülerinnen ändern. Eine auf individuellen Wunsch gepackte Spielzeugkiste kann - so ihre Idee - für ein halbes oder ganzes Jahr gemietet werden, der spätere Ankauf besonders lieb gewonnener Artikel ist möglich. "Wir möchten innovative Ware zu fairen Preisen anbieten und gleichzeitig ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzen, die Ressourcen schonen", äußerte eine der Referentinnen.
Das Konzept wirkte umfassend. Neben der Idee wurde die angestrebte Unternehmensstruktur nebst Betriebsstätte dargelegt, große Spielwarenhersteller als Kooperationspartner ebenso genannt wie erwartete Personalkosten und quartalsweise Entwicklungsziele. Auch den Nachfragen der Banker hielten die Damen stand, so dass Richter sich am Ende sehr zuversichtlich zeigte, im nächsten Jahr gut ausgebildete Schüler in den Arbeitsmarkt zu entlassen.
Jürgen Klotz, Südhessen Morgen,
17.10.2015